Wir zielen auf die Jagd! Hannover im Fadenkreuz

Anti-Jagd Demo direkt vor dem Eingang der Messe

Am 06.12.2012 ist es wieder soweit und die Jagdgemeinschaft trifft sich auf der beginnenden Jagdmesse in Hannover.

 

Werbeauszug:

 

„Für Jäger und Naturfreunde das Top-Revier. Seit über 30 Jahren zieht Europas größte Ausstellung für Reiter, Jäger und Angler jährlich um die 80.000 Menschen auf das Messegelände Hannover.

Über 20.000 Quadratmeter erstreckt sich das grüne Paradies in Halle 17 mit über 300 Fachausstellern, viele Aktionen, Informationen und spannende Vorträge ergänzen die gebotene Warenvielfalt. Entdecken Sie hochwertiges Equipment, handgefertigte Trachten, bewährte Funktionsbekleidung, moderne Jagdkanzeln oder individuelle Hochsitze. Top: Das große Angebot von Jagdgewehren, Messern, Jagdausrüstung sowie geländetauglichen Fahrzeugen. Außerdem warten viele Aktionen, Informationen und spannende Vorträge, u.a.

Auch in diesem Jahr könnte der Besuch der Pferd & Jagd eine Jagdreise nach Namibia im Gefolge haben. Familie Rogl lädt nun schon zum dritten Mal einen Besucher oder eine Besucherin der Pferd & Jagd auf ihre Jagdfarm Otjiruze im Swakoptal nordöstlich von Windhoek ein. Die Einladung gilt wieder für einen Jäger bzw. eine Jägerin und eine Begleitperson. Die glücklichen Gewinner dieser Einladung sind von der Ankunft in Windhoek bis zum Abflug Gast der Familie Rogl.“

(Quelle: http://www.pferd-und-jagd-messe.de)

 

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DIE JAGD – Ein MORDSGeschäft

 

Von modernen Waffen bis Fallenjagd, von buchbaren Abschüssen im Bereich der Trophäenjagd bis Pelzmode, von Hundezucht bis Trachten wird dort alles vertreten sein was mit der millionenfachen Tötung von Wild- oder Zuchttieren sein Geld verdient. Die Jagd ist ein gutes Geschäft, nach wie vor.

Selbstverständlich dürfen auf einer derartigen Veranstaltung die Jagdgegner nicht fehlen. Tierrechtler, viele angeschlossene Vereine/ Tierschutzgruppen und Kooperationspartner werden mittels einer Demonstration vor den Toren der Messe auf das „Verbrechen Jagd“ aufmerksam machen. Ziel ist es, den Besuchern, Bürgern und auch der Politik erneut aufzuzeigen, dass es sich bei der Jagd weder um ein schützenswertes Brauchtum noch um eine unter dem Gesichtspunkt des Naturschutzes notwendige Hege handelt. „Die Jagd ist das letzte Reservat straflosen Lustmordes“ – sie ist weder ökologisch wertvoll, noch ethisch vertretbar, weder zeitgemäß noch gerecht – und genau das lässt sich beweisen. Der mittlerweile gefährlich hohe Image-Schaden, den Jagdlobbyisten händeringend weiter zu verhindern versuchen, kommt nicht von ungefähr.

 

Reinhold Kassen, Leiter der animal-peace Medienkoordination dazu: „Jäger schießen auf wehrlose Tiere. Sie schießen damit aber auch auf Moral & Ethik, auf Ökologie und auf das Tierschutzgesetz. Die Jagd ist ein ethisches und ökologisches Verbrechen…eine brutale Blutspur in unseren Wäldern! Egal, wie man sie aus der Tradition heraus gerne betrachtet sehen möchte. Etwa 10 Millionen ermordete Tiere im Jahr, das sind 28.000 am Tag. Die Jagd ist Nichts anderes als ein blutiges Schlachtfeld. Und am Ende hängen die Überreste der Opfer als Trophäen an den Wänden. Wie heruntergekommen kann fehlende Moral noch aussehen? Ein schutzloses Leben in ein blutendes, gehetztes Bündel Leid zu verwandeln ist doch ein Verbrechen! Was sollte sonst ein Verbrechen sein? Wissen Sie, Gegner der Jagd wird man nicht aus Langeweile, sondern weil man die dunkle Wahrheit über sie kennt.“

 

Demonstration vor Europas größter Jagdmesse

08.12.2012 (Samstag) 10 bis 13 Uhr

09.12.2012 (Sonntag)  11 bis 14 Uhr

Ort:

Hannovermesse Haupteingang Nord

 

 

 

„Die Jagd ist nicht die eines denkenden Wesens würdige Beschäftigung. Es steht zu befürchten, dass die Menschen, die sie ausüben, ebenso unmenschlich gegen Menschen werden, wie sie es gegen Tiere sind, oder dass die grausame Sitte, mit Gleichgültigkeit Schmerzen zu verursachen, ihr Mitgefühl für das Unglück ihrer Nebenmenschen abstumpft.“

(Friedrich der Große)

 

Wir möchten noch mit einem kleinen, immer wieder kehrenden Fehler der Jagdlobby aufräumen. Mit der Annahme, dass Tierrechtler/ Tierschützer lieber nur von Ethik sprechen und die Fakten außer Acht lassen. Ein grober Fehler, den wir schlicht mit der Tatsache beantworten wollen, dass Ethik Fakt ist! Es mag bei den Lobbyisten noch nicht angekommen sein, aber ein Großteil der Verfassung und der geltenden deutschen Rechtsprechung – bis hin zu den Grundsätzen der Menschenrechte sind das faktische Ergebnis an das man sich zu halten hat und welches auf Nichts anderes zurückzuführen ist als auf ethisch-moralische Grundsätze, die wir Menschen für uns und unsere Mitgeschöpfe festgelegt haben. Die Rechtssprechung, ein pures Faktum unserer gesellschaftlichen Regeln im Zusammenleben entspringt der Ethik!

Untrennbar…

 

Die Jagd ist verfassungswidrig

…hat nur noch keiner gemerkt?

 

Es war einmal…im Jahre 2002, als der Artikel 20a GG um einen wichtigen Teilsatz ergänzt wurde. Seitdem hat Deutschland nicht nur die „natürlichen Lebensgrundlagen“ zu schützen, sondern auch „die Tiere“. Im Zuge dieses neu verfassten Staatszieles ist es AUCH von Rechtswegen notwendig, die veralteten Jagdgesetze, welche seit den 50er Jahren keine nennenswerten Änderungen erfahren haben, auf ihre weitere Vertretbarkeit hin zu überprüfen. Es gibt hinsichtlich dessen eine Menge zu tun, dessen müsste man sich eigentlich Im Klaren sein. Teils sind die Gesetze vollkommen überholt (seit den 50ern hat sich die Welt verändert), teils sind sie mehr als deutlich als „verfassungswidrig“ zu erklären und teils sind sie derart schwammig formuliert, dass ein guter Anwalt sie in jede erdenkliche Richtung für seinen Mandanten interpretieren kann. Weitreichende Forschungsergebnisse und die jahrzehntelange Entwicklung unserer Mitwelt wurden bisher schlichtweg ignoriert.

Zu erklären, warum sich die Politik seit der Änderung der Verfassung nur ungerne mit den Realitäten des Tierschutz und aller dahingehend betroffenen Gesetzeslagen beschäftigt, dürfte klar sein. Es gibt eine gute und finanzstarke Lobbyarbeit gegen den Tierschutz in Gesetzesform und somit gegen die Tiere, die man selbstverständlich besser nutzen kann, wenn sie rechtlos bleiben. Das gilt für jegliche Tiernutzung (klassisches Beispiel wären da die Milliardengeschäfte mit dem Pferdesport wie auch der Schlachtung und nach wie vor grausamen Massentierhaltung), wie auch die für die Jagd. Man muss jedoch dazu sagen, dass die Lobbyarbeit bisher recht gut funktioniert hat, weil die Wirtschaft um das Jagdvergnügen herum Millionen umsetzt und Jäger gerne in politischen Ämtern vertreten sind. Der Begriff „Verhinderungspolitik“ ist ein durchaus treffender, wenn man sich anschaut auf welchen Stühlen die Jagdgesellschaft welche Knöpfe drückt.

Die brutale, bis heute angewandte traditionelle Jagd ist ethisch ein Verbrechen und hält auch endlich den Ansprüchen der deutschen Verfassung nicht mehr stand –mit einem seit den 50er Jahren nicht mehr überarbeiteten Jagdgesetz, welches aus tierschutzrechtlichen Gründen als verfassungswidrig anzusehen ist. Das beinhaltet ganz besonders zwei große Faktoren, die in den Jagdgesetzen behandelt werden.

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1. WARUM jage ich

2. WIE jage ich

Zu Punkt 1 kann man angeben, daß die Gründe selbstverständlich variieren. Die Jagd ist für einen geringen Teil der Jagenden ein Beruf, welcher als sog. Hege bzw als ökologische und ökonomische Notwendigkeit angegeben wird. Die Notwendigkeit kann und muss aber heutzutage in Zweifel gezogen werden, da sie weder Forschungsergebnissen standhält noch ernsthaft überprüft wird. Im Gegenteil – es werden Zahlen je nach Belieben interpretiert. Immerhin sprechen wir hierzulande von etwa 10 Millionen getöteten Tieren im Jahr, das sind 28.000 am Tag.

Eines von zahlreichen Beispielen für die Unglaubwürdigkeit des Jagdinteresses: Jäger töteten in NRW jährlich 50 000 Füchse zwecks Tollwutbekämpfung, dabei war die Tollwut durch den Einsatz von Impfködern längst ausgeschaltet worden.

Die Bejagung der von Jägern ernannten natürliche Feinde  – sprich die Bejagung von Raubtieren, die in der Natur selbst dafür sorgen würden, dass man keine Hege bräuchte – ist weder ökologisch begründbar noch mit den bestehenden Gesetzen vereinbar. Selbstverständlich ist es so, dass schnell mal der Anteil der zu bejagenden Tiere steigt, nimmt man der Umwelt die natürlichen Beutegreifer weg. Ein Schelm wer Böses dabei denkt. Wissenschaftlichen Forschungen hält diese Verfahrensweise nicht ansatzweise stand.

Auch die Wildfütterung/ das Kirren ist weder notwendig noch begründbar – außer man gibt offen zu, daß man damit seine Abschusszahlen erhöhen kann. Das erinnert im Übrigen und nur am Rande an die künstliche Vermehrung in Form einer gezielten „Zucht“.

Die hohen jährlichen Abschüsse von Haustieren, deren gewaltsame Tötung weder begründbar noch gesetzeskonform ist, tragen nicht gerade zur Glaubwürdigkeit der Jagenden bei. Sie sind ein Absurdum sondergleichen und stehen ganz sicher nicht als „Notwendigkeit“ zur Debatte.

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Auszug aus einem Artikel der www.tierschutznews.ch :

„…Dass auch bei diesem so genannten „Schalenwild“ die angestrebte Bestandsregulierung seit Jahrzehnten nicht funktioniert, zeigt ein einfacher Blick auf die aktuellen Zahlen: in den 1980er Jahren wurden durch die Jagd pro Jahr bis zu 250.000 Wildschweine getötet, in der darauffolgenden Dekade bis zu 400.000 und in den 2000er Jahren wurde erstmals die Marke von 600.000 Tieren überschritten – Tendenz weiter steigend.

Es gibt diverse Gründe für die Bestandsexplosion, gerade bei Wildschweinen. Wesentliche Einflussfaktoren sind zum einen das tendenziell milder werdende Klima und ein erhöhtes Nahrungsangebot, andererseits aber auch die intensive Bejagung selbst. Milde Winter und gutes Nahrungsangebot reduzieren die Sterblichkeit und erhöhen die Geburtenraten. Berechnungen von Wildforschungsstellen in Baden-Württemberg und in Rheinland-Pfalz ergaben vor einigen Jahren, dass allein durch Futterstellen, welche das Wild an die Hochsitze locken soll, soviel Kraftfutter für Wildschweine durch Jäger ausgebracht wurde, wie zusätzliches Futter durch den Maisanbau zur Verfügung stand.

Eine Langzeitstudie von Wissenschaftlern um Sabrina Servanty, die 2009 im renommierten „Journal of Animal Ecology“ veröffentlicht wurde, kommt zu dem Ergebnis, dass die intensive Bejagung zu einer deutlich höheren Fortpflanzung führt und beim Schwarzwild die Fruchtbarkeit stimuliert. In Gebieten, in denen wenig Jäger unterwegs sind, ist die Vermehrung der Wildschweine deutlich geringer, die Geschlechtsreife bei den Bachen tritt später und erst bei einem höheren Durchschnittsgewicht ein.

Ein Unding ist es ferner, dass die Jagd in Deutschland ganzjährig ausgeführt wird. Zahlreiche Tierarten haben in vielen Bundesländern überhaupt keine Schonzeiten (z.B. der Fuchs, das Wildschwein). Noch im Februar finden auf gefrorenem und schneebedecktem Boden große Gesellschaftsjagden statt, obwohl das Bundesjagdgesetz schon heute regelt, dass eine Beunruhigung des Wildes nicht stattfinden darf. Gerade in den Wintermonaten führt das regelmäßig dazu, dass insbesondere das in der Winterruhe befindliche Rehwild dringend erforderliche Reserven auf der Flucht vor Hunden und Jägern verbraucht – manchmal bis hin zur Erschöpfung. Der daraus resultierende zusätzliche Nahrungsbedarf führt dann häufig zum Verbiss an jungen Bäumen.“

Des Weiteren gehört ein großer Teil der Jagenden zu den sog. Hobby- und Sportjägern, die ihre Tötung von Tieren ganz sicher nicht ernsthaft als Hege & Pflege angeben können. Tradition, Trophäensuche und Freizeitgestaltung sind nicht selten, sondern in großer Anzahl anzutreffen. Gerade dieser Bereich ist nicht nur ethisch ein fragwürdiges Verhalten und sicherlich ein hochinteressanter Bereich für jeden Psychologen, der den nachweislichen Spaß am Morden von Tieren beleuchten möchte. Vielmehr ist dieser nicht geringe Prozentsatz von Jagden nunmehr als verfassungswidrig zu sehen, da er keinem anderen Zweck dient als dem persönlichen Vergnügen.

Da man das persönliche Vergnügen am gewaltvollen Töten eines empfindsamen Mitgeschöpfes ganz sicher nicht als notwendige Maßnahme oder gar für sich persönliches Recht angeben kann, ist diese Jagd in jeder Form gesetzeswidrig. Ganz besonders in einem Land, welches den Tierschutz als Staatsziel angibt.

„Die Jagd ist eines der sichersten Mittel, das Gefühl der Menschen für ihre Mitgeschöpfe abzutöten.“ (François Voltaire)

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Zu Punkt 2 lässt sich das gesamte Jagdgeschehen in unseren Landschaften auseinander nehmen. Hier kommt man zwangsläufig schnell zu der Frage warum ausgeübte Jagdpraktiken nicht längst hohe Strafen nach sich ziehen, weil sie mit dem geltenden Tierschutzgesetz nicht ansatzweise vereinbar sind.

Als deutliche Beispiele wären da sicher zu nennen, dass es laut Tierschutzgesetz verboten ist ein „Tier auf ein anderes zu hetzen“. Ganz sicher ist die Jagd mit Hunden, die Ausbildung von Hunden mit lebenden Tieropfern eine deutlich angewandte Tierquälerei (und ganz sicher nicht weidgerecht), die damit schon dem ersten Paragrafen des Tierschutzgesetzes widerspricht.

„§ 1 Zweck dieses Gesetzes ist es, aus der Verantwortung des Menschen für das Tier als Mitgeschöpf dessen Leben und Wohlbefinden zu schützen. Niemand darf einem Tier ohne vernünftigen Grund Schmerzen, Leiden oder Schäden zufügen.“

Ebenso müssen sämtliche Treib- und Hetzjagden (ob man sie so nennen möchte oder nicht) auf die Liste der Gesetzeswidrigkeit gestellt werden, da sie den Tieren erhebliche, vielseitige Leiden nicht ersparen können und es keinerlei notwendige Begründung mehr dafür gibt.

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Auszug aus einem Artikel der www.tierschutznews.ch :

„Die Tierärztliche Vereinigung für Tierschutz (TVT) macht darauf aufmerksam, dass Untersuchungen zufolge bei Gesellschaftsjagden auf Wildschweine oder auf Rehe nur die wenigsten Tiere mit einem sofort tötenden Schuss erlegt werden. Gründe für die extrem hohe Zahl von Fehlschüssen sind häufig mangelnde Schießpraxis, Erfolgsdruck oder Wild, welches in der Fluchtbewegung gar nicht „weidgerecht“ getötet werden kann…“

Die Fallenjagd ist ebenso gesetzeswidrig und kaum eine Jagdform ist öffentlich so geächtet. Das erhebliche, unnötige und bereits gesetzeswidrige Leid bei der Fallenjagd, welches eher an mittelalterliche Folter erinnert, muss schlicht mit hohen Strafen geahndet werden.

Das Abschießen von über einer Millionen Vögel jeglicher Art ist ebenso als besonders grausam zu beleuchten, da man hier zusätzlich eine sehr hohe Zahl an sog. „Krankschüssen“ feststellt. Angeschossene Tiere, die unter großem Leid versterben – ohne dass es überhaupt eine nachweisbare Notwendigkeit für einen Abschuss gibt.

Es gibt also eine Menge Gründe, die Jagd und die veralteten Jagdgesetze als das zu sehen, was sie sind. Eine durchaus grausame und willkürliche Massentötung unserer Mitgeschöpfe, die dabei erheblich leiden und eigentlich laut unseren Gesetzen davor geschützt werden müssten – nähme man unsere Verfassung, unser Staatsziel und unser Tierschutzgesetz auch nur ansatzweise ernst.

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„Über die Jagd wird noch mehr gelogen als über den Krieg. Sie selbst ist einer. Ein höchst ungleicher freilich, ein Krieg gegen völlig wehrlose Wesen.“ (Dr. Karlheinz Deschner)

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Kommentare

  • Kaja  Am 12. Dezember 2012 um 11:05

    Wäre es nicht an der Zeit, mal aufzuklären, dass nicht alle Demonstranten am Samstag von AP gewesen sind, wie es in der Zeitung stand, sondern die Mehrheit von Tierrechtsgruppen aus HH gestellt wurde? Das ist respektlos gegenüber den anderen Demonstrant_innen.

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